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Wirtschaft Gemeinschaftsdiagnose

Institute senken Wachstumsprognose für Deutschland drastisch auf 0,1 Prozent ab

Prognose deutlich gesenkt – „Die Wirtschaft in Deutschland ist angeschlagen“

Düsterer Aussichten für die deutsche Wirtschaft: Die führenden Wirtschaftsinstitute haben ihre Wachstumserwartungen für das laufende Jahr drastisch auf nur noch 0,1 Prozent reduziert. In ihrer vorgestellten Gemeinschaftsdiagnose verweisen die Institute auf „konjunkturelle und strukturelle Faktoren“.

Quelle: WELT TV

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Die deutsche Wirtschaft ist weiterhin stark angeschlagen. Nun haben führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturprognose für 2024 deutlich gesenkt. Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) sieht „beste Voraussetzungen“ für eine baldige Erholung.

Führende Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Konjunkturprognose für 2024 deutlich gesenkt. Sie sprachen am Mittwoch in Berlin von „Gegenwind“ für die deutsche Wirtschaft aus dem In- und Ausland: „Die Wirtschaft in Deutschland ist angeschlagen“, heißt es in dem Gutachten für die Bundesregierung. Die Institute erwarten für das laufende Jahr nur noch ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent. Im Herbst waren sie noch von einem Plus des Bruttoinlandsprodukts für 2024 von 1,3 Prozent ausgegangen. Für das kommende Jahr belassen die Institute die Prognose mit plus 1,4 Prozent nahezu unverändert.

Die deutsche Wirtschaft kränkele, heißt es in der Frühjahrsprognose. 2023 war die Wirtschaftsleistung in der größten Volkswirtschaft Europas um 0,3 Prozent zurückgegangen. Derzeit bewegt sich die Wirtschaftsleistung laut Instituten auf einem Niveau, das kaum über dem vor der Corona-Pandemie liege: „Seitdem tritt die Produktivität auf der Stelle“, fassen die Experten zusammen.

Eine zähe konjunkturelle Schwächephase gehe mit schwindenden Wachstumskräften einher, so die Institute. Zwar dürfte ab dem Frühjahr eine Erholung der Konjunktur einsetzen, die Dynamik werde aber insgesamt nicht allzu groß ausfallen. Im laufenden Jahr avanciere der private Konsum zur wichtigsten Triebkraft für die Konjunktur, im kommenden Jahr dann vermehrt auch das Auslandsgeschäft.

Die Institute sehen außerdem eine „Politikunsicherheit“, die weiter auf der Investitionstätigkeit der Unternehmen laste. Sollte rasch Klarheit über den wirtschaftspolitischen Kurs herrschen, könnte sich die abwartende Haltung bei den Firmen abschwächen und die Investitionstätigkeit schneller Tritt fassen. Die Bundesregierung ringt derzeit um ein Wachstumspaket. Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) haben dazu allerdings unterschiedliche Vorstellungen.

Hohe Energiepreise, überbordende Bürokratie, Fachkräftemangel

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer forderte ein Aufbruchssignal. Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben sagte, die Stimmung in der Wirtschaft sei weiter schlecht. „Und das hat Gründe: Die Energiekosten sind noch immer deutlich höher als in anderen Industrieländern. Hinzu kommen hohe Bürokratiebelastungen, ein sich verschärfender Fachkräftemangel und geopolitische Unsicherheiten, die das Exportgeschäft belasten.“ Die Rahmenbedingungen müssten dringend verbessert werden. Nur so könnten die privaten Investitionen angestoßen werden.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht trotz allem „beste Voraussetzungen“ für eine baldige Erholung: „Energiepreise und Inflation haben sich beruhigt, intensiv arbeiten wir am Bürokratieabbau, die Türen für Fachkräfte haben wir weiter geöffnet, die Energiewende kommt solide und planmäßig voran.“ Wichtig seien auch die steigenden Reallöhne.

Für Verbraucher gute Nachrichten gibt es zur Inflation. Die Institute sehen die Phase sehr hoher Teuerungsraten seit Mitte des vergangenen Jahres ausgestanden. Für dieses Jahr erwarten sie einen Anstieg der Verbraucherpreise um 2,3 Prozent und um 1,8 Prozent im kommenden Jahr.

An der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin, das Kiel Institut für Weltwirtschaft, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Halle, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und das Ifo-Institut in München.

AFP/dpa/tvd/krö

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