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Wirtschaftsweise Schnitzer kritisiert Renten-Pläne des Bundes

Wirtschaftsweise Monika Schnitzer Wirtschaftsweise Monika Schnitzer
Monika Schnitzer
Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka
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Mit den Rentenplänen der Regierung ist Wirtschaftsweise Monika Schnitzer nicht einverstanden. Für sie müsste eigentlich an drei Stellschrauben gedreht werden. Zudem sprach sie sich dafür aus, dass die Menschen selbst am Kapitalmarkt investieren.

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat Pläne der Bundesregierung zur Reform der gesetzlichen Rente kritisiert. Mit den jetzt vorgeschlagenen Reformen halte die Bundesregierung am Renteneintrittsalter fest und zementiere den weiteren Anstieg der Renten mit der Lohnentwicklung, sagte Schnitzer der „Augsburger Allgemeinen“. „Dadurch belasten sie vor allem die junge Generation.“

Schnitzer ist Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der die Bundesregierung berät. Sie fordert, die Menschen in Deutschland müssten länger arbeiten und mehr fürs Alter sparen. Gleichzeitig könnten die Renten nicht mehr so stark wie bisher erhöht werden. „Das ist der Dreiklang. Wenn wir an allen drei Stellschrauben drehen, können wir die Rente sichern, ohne gleichzeitig die junge Generation zu stark zu belasten“, sagte Schnitzer der Zeitung.

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Zudem sprach sich die Wirtschaftswissenschaftlerin von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität dafür aus, dass Beitragszahler einen Teil der Rentenbeiträge selbst am Kapitalmarkt investieren, etwa in Aktien. „Damit würden sie eigene Rentenansprüche erwerben, mit hohen Renditen.“

Bundesregierung will für die Rente in Aktien investieren

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, einen Teil der Renten künftig auch mithilfe des Kapitalmarktes finanzieren zu wollen. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte zudem mitgeteilt, dass er statt auf eine weitere Erhöhung des gesetzlichen Renteneintrittsalters über 67 hinaus auf flexiblere Übergänge in den Ruhestand setzen will.

Mit finanziellen Anreizen soll zudem ein freiwilliges längeres Arbeiten im Alter gefördert werden. Konkrete Vorschläge werde es im Sommer geben, kündigte Heil an.

Die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hatte die Zusage, das Rentenniveau von 48 Prozent bis 2040 stabil halten zu wollen, als unzureichend kritisiert. „Immerhin ist es das richtige Signal. Aber eigentlich bedürfte es einer dauerhaften Zusage, sagte Fahimi der „Bild am Sonntag“. Mit dauerhaft meine sie dabei „für immer“, fügte die DGB-Chefin hinzu.

Außerdem sei aus ihrer Sicht ein Rentenniveau von 48 Prozent zu niedrig. „Ich fände auch 50 Prozent durchaus angemessen“, sagte Fahimi.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hatten am Dienstag ein Maßnahmenpaket zur Rente vorgestellt. Demnach soll das Rentenniveau bis 2040 gesetzlich auf dem Stand von 48 Prozent stabilisiert werden. Um den Beitragsanstieg auf mittlere Sicht zu dämpfen, soll ab diesem Jahr mit dem Aufbau eines sogenannten Generationenkapitals begonnen werden. Dafür will der Bund Kredite aufnehmen, das Geld wird unter anderem in Aktien angelegt.

dpa/coh

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